Um eine Nasenlänge voraus

Das Collège ist Inspirationsquelle für Vorstände

Der Zweirad-Konzern Pierer Mobility AG ist bestrebt, neue Trends frühzeitig aufzuspüren, um auf die wandelnden Bedürfnisse der relativ jungen Kundengruppe reagieren zu können. Vorstandsmitglied Hannes Haunschmid kommt deshalb regelmäßig ans Collège, um sich mit den Fellows auszutauschen. Auf die Relevanz des Themas e-Sport haben ihn die Fellows früh hingewiesen – inzwischen beschäftigt der Trend viele Konzerne. Für Hannes Haunschmid ist dieser fundamental andere Blickwinkel der Fellows wichtig, um am Puls der Zeit zu bleiben.

Was nehmen Sie von Ihren Besuchen am Collège mit?
Das Collège ist ein inspirativer Ort, wo man sich mit jungen Ingenieuren mit Erfahrungen auch in anderen Unternehmen zu konkreten Fragestellungen austauschen kann. Deren Sichtweise lassen wir in unsere strategische Arbeit einfließen. Denn wir sind ein Zweirad-Konzern mit Motorrädern und Fahrrädern und haben eine Zielgruppe, die um 10 – 15 Jahre jünger ist als z. B. bei einem Automobilkonzern. Wir spüren Trends deshalb früher im Nachfrageverhalten unserer Kunden und müssen diese rechtzeitig erkennen.

Wie können die Fellows Sie dabei unterstützen?
Von den Fellows erfahren wir frühzeitig von Themen, die wir in unserer Strategie noch gar nicht so klar auf dem Radar haben. Sie bringen einen völlig anderen Blickwinkel mit – sie denken noch „out of the box“. Und sie haben teilweise einen fundamental anderen Blick auf zukünftige Entwicklungen, als es meine Generation hat. Aber die nachkommenden Generationen sind ja die Zukunft und unsere spätere Kundengruppe, deshalb ist es wichtig, Veränderungen früh zu erkennen.

Haben Sie ein Beispiel für einen Trend, von dem Sie erstmalig am Collège erfahren haben?
Vor zwei, drei Jahren war für mich beispielsweise das Thema e-Sports im Kontext mit seriösen Geschäftsmodellen völlig kurios, und mittlerweile beschäftigt es sehr viele Konzerne. Damals kam das Thema schon bei unserem Besuch am Collège auf und wurde von den Fellows als wichtiges Zukunftsthema bewertet.

„Von den Fellows erfahren wir frühzeitig von Themen, die wir in unserer Strategie noch gar nicht so klar auf dem Radar haben. Sie bringen einen völlig anderen Blickwinkel mit – sie denken noch ‚out of the box‘.“

Wie sehen Ihre Case-Studies im Rahmen des Strategie-Seminars von Prof. Achim Schmitt konkret aus?
Idee ist es, die Strategiegrundlagen und theoretischen Beispiele im Seminar von Professor Schmitt mit einem realen Praxisbezug zur Strategiearbeit zu verbinden. In diesem Sinne stellen wir unser Unternehmen kurz vor und umreißen unser strategisches Feld. Wir diskutieren dann konkrete Fragestellungen ergebnisoffen und challengen im Rahmen des Seminars die Studenten. Die Lösungsansätze, die die Fellows des Collège uns bei den letzten Malen zurückgespielt haben, gehen teilweise in eine ganz andere Richtung, als wir erwartet hatten. Sie pflanzen uns so frühzeitig Themen ein, die meine Kollegen und ich gar nicht auf dem Radar hatten. Das ist immer sehr spannend! Dieses Jahr greifen wir die Ideen der Fellows aus den letzten beiden Jahren auf und lassen sie auf Basis dessen einen neuen Case entwickeln. Ich bin sehr neugierig auf die Ergebnisse!

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