New World, New Work, New Leadership

Zum Kulturwandel bei Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN)

Mitten im gewaltigsten Umbruch der Unternehmensgeschichte von VWN stellen wir fest, dass wir für die Chancen, die sich uns dadurch bieten, dankbar sein dürfen. Denn damit begann die Reise unserer Leadership- und Kulturtrans-formation und wir waren bereits vorbereitet auf das, was die Corona-Pandemie mit sich brachte: den Sprung in die digitale Zusammenarbeit.

Von Prof. Thomas Edig, Personalvorstand Volkswagen Nutzfahrzeuge

Foto: Volkswagen Nutzfahrzeuge

#newworld

Für VWN zeigte sich der Transformationsbedarf des Unternehmens unter anderem in den neuen Anforderungen an unser Produktportfolio, Veränderungen in den für uns relevanten Märkten, der fortschreitenden Digitalisierung sowie neuen Technologien und besonders durch neue Kundenbedürfnisse. Gleichzeitig entstand in zwingender Logik die Notwendigkeit, uns selbst zu transformieren: Werte wie Ehrlichkeit und Mut in den Fokus zu rücken, Feedback und Lernen zu stärken und zu leben. Die Diesel Krise war ein Katalysator, der das Erfordernis einer kulturellen Transformation offenlegte und das Ziel schärfte, eine Kultur zu entwickeln, die sich der notwendigen Ambidextrie stellt.

Der Realität ins Auge blickend wurde immer deutlicher sichtbar: Wir befinden uns im gewaltigsten Umbruch unserer Unternehmensgeschichte! Damit begann unsere Reise von der „alten“ in die „neue“ Welt. Eine neue Welt, von der wir bei Reisebeginn von unserem „Transformations Coach“ Prof. Wolfgang Jenewein (Universität St. Gallen) nur gelernt hatten, dass sie VUKA sei: volatil, unsicher, komplex und von Ambiguität geprägt.

Heute können wir sagen: Er sollte recht behalten. Es hat sich als mächtige Herausforderung erwiesen, ein Unternehmen wie VWN mit all seinen Mitarbeiter*innen auf einen neuen Kurs zu bringen. Doch trotz widriger Reisebedingungen können wir feststellen, dass wir wesentliche Etappenziele in einer Transformation mit ganzheitlichem Anspruch erreicht haben.

Als „BulliBauer“ sind wir weltweit 24.000 „Nutzis“. Gemeinsam sind wir stolz darauf, dass wir seit vielen Jahrzehnten eine Weltikone produzieren, die viele Geschäftserfolge „eingefahren“ hat und bei vielen Kunden ein Freiheitsgefühl auslöst. Inzwischen haben wir verstanden: Wir können die Welt und die Menschen weiter bewegen ihnen weiter zu „Erfolg, Freiheit und Zukunft“ verhelfen in einer neuen Produktsprache – mit zukunftsweisenden Fahrzeugen und darüber hinaus mit innovativen Mobilitätsdienstleistungen.

Wir sind nun Vorreiter für autonomes Fahren und neue Mobilitätslösungen. Das bekannteste Projekt ist der RidepoolingDienst MOIA in Hamburg und Hannover. Weitere Projekte werden im Jahr 2021 auf den Markt kommen, wobei wir bewusst auf eine StartUpKultur mit kleinen agilen Teams in der Realisierung setzen.

Im Bereich der neuen Mobilitätslösungen wird eine der größten Herausforderungen für das Unternehmen sichtbar:

In der Hardware macht VW niemand etwas vor – wir decken mit unseren Fahrzeugen technologisch ein exzellentes Spektrum ab. Auf der Softwareseite müssen wir uns allerdings weiterentwickeln.

Es gilt hier Kompetenzen aufzubauen und Talente einzustellen, die die Themen rund um das autonome Fahren vorantreiben. Wir freuen uns daher über jedes CDI-Talent, welches uns bei unseren Vorhaben tatkräftig unterstützt.

 

#newwork

Wenn die Rahmenbedingungen sich ändern und neue Produkte neue Anforderungen und Technologien mit sich bringen, verändern sich auch die Arbeitsweisen: welcome new work!

Die klassischen Fahrzeugprojekte mit einem festen Meilensteinplan, die eingespielte Arbeitsorganisation in den Werken, in der jede/jeder in seiner Organisationseinheit weiß was sie/er zu tun hat: Ja, es gibt sie auch noch! Daneben finden wir heute jedoch eine Situation, die sich aktuell manchmal noch wie eine „Parallelwelt“ anfühlt.

Cross-funktionale, agile Teams, die mit Scrum neue Geschäftsprozesse etablieren, kleine Start-Up-Kulturen, die mit kreativen Methoden neue, digitale Projekte und Mobility Services vorantreiben, in weltweit agierenden Teams. Raus aus den Silos, rein in permanente Zusammenarbeit ohne Bereichsegoismen, mit ganz viel Transparenz, Fehlerkultur und Ownership.

Werte wie Ehrlichkeit und Mut stehen nun im Fokus – Feedback und Lernen sind die Basis des Arbeitsalltags geworden.

 

#newleadership

Zunächst ungewohnt für viele, in deren Führungsrealität bisher der Fokus auf das „managen“ von KPI ́s, Zahlen, Daten und Fakten lag, entwickelte sich immer mehr das Bild einer Führungskraft, die sich durch ihre individuelle Persönlichkeit, Einstellung und Haltung auszeichnet.

Für uns war es von zentraler Bedeutung, unser gesamtes Führungsteam von einer hierarchisch geprägten Führung, hin zu agiler, emphatischer Führung zu entwickeln, die alle Mitarbeiter*innen mit ihren individuellen Fähigkeiten mitnimmt und entwickelt.

Für die Beschleunigung der Transformation war es entscheidend, neben unseren Führungskräften auch den Nachwuchs für die begonnene Transformation zu begeistern und zu Beteiligten zu machen. Hierzu wurden Bottom-Up Bewegungen unterstützt sowie in Kooperation mit der renommierten, internationalen Businessuniversität HEC Paris das Programm „WEsion“ konzipiert. Dieses Kompetenzentwicklungsprogramm richtet sich an motivierte Neudenker*innen und Gestalter*innen, die sich an der Veränderung des Unternehmens beteiligen wollen. Ziel ist es, Kompetenzen im Bereich Change auszubilden und durch bereichsübergreifende Projektarbeit und Job-Rotation den Blick über den Tellerrand zu beschleunigen.

Mit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 waren wir dankbar, die ersten wesentlichen Schritte unserer Leadership und Kulturtransformation gegangen zu sein. So waren wir vorbereitet auf das, was heute unseren Arbeitsalltag ausmacht: die digitale Zusammenarbeit. Für Führungskräfte und Mitarbeiter*innen bedeutete es, das Erlernte in den digitalen Kontext zu übersetzen ein erster Wirksamkeitstest unserer Initiativen. Dass dies gut funktionierte, zeigte sich darin, wie schnell sich Tools für „Digitale Führung, Kommunikation und Kollaboration“ entwickelten.

Unsere anfängliche Sorge, dass die Führung und Zusammenarbeit auf Distanz eine Bremswirkung auf die Transformation hat, sollte sich nicht bestätigen. Im Gegenteil: Wir arbeiten heute schneller, effizienter, strukturierter und kreativer zusammen.

Knut Stannowski (links), Geschäftsführer des Collège des Ingénieur Deutschland, im Gespräch mit Prof. Thomas Edig, Personalvorstand von VWN.

Prof. Thomas Edig

Personalvorstand bei Volkswagen Nutzfahrzeuge

Thomas Edig ist seit 2015 Personalvorstand der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge. Er war zuvor seit 2007 Mitglied des Vorstands der Porsche AG und seit Juli 2009 zudem stellvertretender Vorsitzender des Vorstands.

Fellows und Alumni bei VW

Prof. Thomas Edig „Seit 2015 ist bei uns unglaublich viel passiert und es ist uns gelungen, eine nachhaltige Transformationsbewegung auf allen Ebenen zu erzeugen. Wir arbeiten weiter konsequent daran, den Wandel und die Transformation in der Führungskultur voranzutreiben, denn die großen Trends wie Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren erfassen alle Bereiche bei VWN, vor allem auch die Art, wie wir zusammenarbeiten.“

Collège-Fellow Christoph Glasmacher, der sich aktuell in seiner Projektphase bei Volkswagen Nutzfahrzeuge befindet, erlebt diesen neuen Spirit in seinem Team: „In meinem Projekt entstehen permanent neue Herausforderungen, die gelöst werden wollen. Unser gesamtes Team arbeitet agil und sehr dynamisch. Die Meilensteine folgen schnell aufeinander. Das ist sehr spannend!“

 

Collège-Fellows bei VW

Christopher Beckett Fellow 2021, Projekt bei VWN

Iskender Demir Fellow 2021, Projekt bei VWN

Christoph Glasmacher Fellow 2021, Projekt bei VWN

Panagiotis Herbe Fellow 2021, Projekt bei VWN

Lars Michaud Fellow 2021, Projekt bei VWN

Guanzhong Quan Fellow 2021, Projekt bei VWN

 

Collège-Alumni bei VW

Axel H. Schmidt Collège-Jahrgang 2005, Quality Director Product Line Compact, VW

Mehrez Ben Hnia Collège-Jahrgang 2007, Leiter Zentralverantwortung PCMS Marke VW PKW

Juri Fedjaev Collège-Jahrgang 2018, Executive Assistant to the CEO, VWN

Jessica Horsmans Collège-Jahrgang 2018, Mobility-as-a-Service, Transport-as-a-Service & AD, VWN

Katharina A. F. Lowinski Collège-Jahrgang 2019, Management Assistant Electrics / Electronics, VWN

Tobias Cluse Collège-Jahrgang 2020, Autonomous Mobility, VWN

Go back