An der Schnittstelle von Technologie, Ökonomie und Medizin bei Siemens Healthineers

 
In ihrem Unternehmensprojekt bei Siemens Healthineers arbeitet Jana daran sicherzustellen, dass Innovationen des Unternehmens Patienten in verschiedenen Gesundheitssystemen zugänglich gemacht werden und beschäftigt sich mit der Frage, wie sich der klinische Wert neuer Technologien in Geschäftswert wandelt.

Jana, wie bist du zum Bereich der Medizintechnik gekommen?

Jana: Mein Studium war stark forschungsorientiert und interdisziplinär ausgerichtet. Auch in der Medizintechnik arbeiten unterschiedliche Berufsgruppen wie Ingenieure, Mediziner und Softwareentwickler eng zusammen. Zudem kooperieren Medizintechnikunternehmen mit Universitäten und Kliniken, um ihre Produkte zu erproben. In der Folge vereinen sich in der Branche Technik, Wissenschaft und Wirtschaft: Es geht immer um den wissenschaftlich-technologischen Fortschritt, aber auch darum, welche Innovationen am Ende den Patienten nutzen können und auch vermarktbar sind.

Herr Dr. Schmidt, für welchen Bereich sind Sie im Geschäftsgebiet Computertomographie von Siemens Healthineers verantwortlich?

Herr Dr. Schmidt: Im Geschäftsgebiet Computertomographie von Siemens Healthineers bin ich für die Bereiche Strategie, Innovation und Medical Affairs verantwortlich. Ein entscheidender Teil dieser Aufgaben ist das Thema „Market Access“ – wie weisen wir den Wert unserer Innovationen für Patienten nach, und wie schaffen wir es, dass diese Innovationen eine möglichst große Zahl von Patienten weltweit auch erreichen?

Welchen Beitrag kann man bereits als Absolventin im Strategie-Umfeld leisten?

Jana: Als Absolventin kann man bereits dazu beitragen, Produkte und Verfahren zum Wohle der Patienten mitzuentwickeln. Im Strategie-Umfeld steht am Anfang immer die Frage: Kann ich eine Erkrankung mit unserem Produkt erfolgreich und sicher diagnostizieren? Kann ich ein bestehendes Verfahren verbessern? Welchen Einfluss hat dies auf Therapieentscheidung und Ergebnis für den Patienten? Oder: Wir haben neue technologische Möglichkeiten. Kann ich diese in neuen Bereichen und Patientenpopulationen anwenden?

An welchen spannenden Themen können Absolventinnen und Absolventen in der Zukunft mitarbeiten?

Herr Dr. Schmidt: Das Spannende an unserer Arbeit ist, dass sie an der Schnittstelle von Technologie, Ökonomie und Medizin stattfindet und diese Themen verbindet. Technische Innovationen können das Leben von Patienten entscheidend verbessern, aber dafür müssen sie auch wirtschaftlich anwendbar sein. Dies gilt für Leistungserbringer, unsere Kunden, für uns als Hersteller und für die Krankenkassen als Zahler im Gesundheitswesen. Nur wenn es gelingt, alle drei Anforderungen optimal zu verbinden, kann Wert für Patienten geschaffen werden. Daher suchen wir immer Bewerber, die in der Lage sind, diese Verbindungen herzustellen, weil sie Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mitbringen und in der Lage sind, Themen fachübergreifend zu bearbeiten.

Das Spannende an unserer Arbeit ist, dass sie an der Schnittstelle von Technologie, Ökonomie und Medizin stattfindet und diese Themen verbindet. Technische Innovationen können das Leben von Patienten entscheidend verbessern, aber dafür müssen sie auch wirtschaftlich anwendbar sein.

Was macht dein Projekt besonders spannend?

Jana: In meinem Projekt arbeite ich täglich an Erkrankungen, die großen gesellschaftlichen Impact haben. Nach „life years lost“ sind das in Deutschland die Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Lungenkrebs. Mit der Computertomographie kann eine weniger invasive Behandlung bei der koronaren Herzkrankheit, eine schnellere Versorgung beim Schlaganfall und eine frühere Diagnose beim Lungenkrebs ermöglicht werden. Aber die Versorgungsrealität der Gesundheitssysteme sieht leider häufig anders aus. Daran mitzuarbeiten, diese zu verändern, um Patienten mit der richtigen Technologie zu erreichen finde ich jeden Tag aufs Neue spannend.

Kannst du dafür ein konkretes Beispiel geben?

Jana: Beispielsweise kann man die low-dose CT für die gezielte Früherkennung von Lungenkrebs einsetzen. Derzeit verursacht Lungenkrebs mehr Todesfälle als jede andere Krebsform, obwohl er deutlich seltener vorkommt. Das liegt daran, dass der Krebs lange symptomfrei verläuft und es keine entsprechenden Früherkennungsprogramme gibt. Tumore werden dann erst in sehr späten Stadien gefunden, wenn die Behandlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Das können und wollen wir mit CT verändern.

Was sind Ihre Erfahrungen, wie man insbesondere junge Talente in Unternehmen ideal einbinden kann? Wie muss man junge Talente „abholen“?

Herr Dr. Schmidt: Was junge Talente an der Medizintechnik begeistert, ist der direkt sichtbare Wert der eigenen Arbeit für Patienten. Jeder hat entweder schon selbst Erfahrungen mit medizinischer Bildgebung gemacht, oder kennt jemanden mit diesen Erfahrungen. Dadurch ist der Wert und die Relevanz, die die eigenen Produkte für Kliniker und Patienten haben, direkt erfahrbar. Diese Sinnhaftigkeit zeichnet die Gesundheitsbranche aus und damit überzeugen wir junge Talente.

Was würdest du den zukünftigen CDI-Fellows mitgeben, worauf sollen sie sich besonders konzentrieren?

Jana: Der MBA am CDI bietet Zugang zu einem wertvollen Netzwerk. Nutzt es! Traut euch, Kontakt aufzunehmen, Erfahrungen auszutauschen oder nach Ratschlägen zu fragen.

 

 

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